Stiefel, Bomberjacke und die abgesäbelten Haare werfen Fragen auf. Aber nur deshalb, weil das Wort „Skinhead“ so übel belastet ist. Dass hinter der Lebensweise eines Skinheads purer Spaß und lediglich eine gewisse Portion „Aufstand gegen spießiges Getue“ steckt, wissen die wenigsten.
In Klubs, in der Fußgängerzone oder im Fitness-Studio - immer wieder gibt es Verwirrungen. Zu schnell wird das Äußere eines Skinheads mit rechter Gewalt und Ausländerhass in Verbindung gebracht. Und genau dagegen kämpfen Oi-Skinheads, die den britischen Kult aus den 60er Jahren pflegen, an! Gerade deshalb ist es wichtig, genau die Klamotten zu tragen, die man liebt und verehrt!
Wenn Skinheads in der Öffentlichkeit provozieren, hat das eigentlich nur Vorteile - weil man ins Gespräch kommt! Oft kommen Fragen wie „Du sag mal, diese Stiefel, haben die irgendwas zu bedeuten?“ - Natürlich haben die was zu bedeuten! Nur kommt es immer in den falschen Hals. Alle Welt denkt immer daran, dass schwere Schnürstiefel mit Stahlkappe (Rangers, Undergrounds, Boots & Braces) ein Ausdruck rechter Gesinnung seien. Quatsch! Es handelt sich um nichts weiter als ein Lebensgefühl, deren Anhänger sich in diesen rüden Klamotten einfach sauwohl fühlen! Schwere Schnürstiefel haben in der ursprünglichen britischen Bedeutung übrigens etwas mit „hartem Widerhall in den Gassen“ zu tun. Eine Anmutung und Lebenseinstellung, die mit dem englischen Wort „Stomping!“ nur schwer ins Deutsche übersetzt werden kann.
Vielleicht provozieren Skinheads auch nur deshalb so gern, um mit anderen ins Gespräch zu kommen. Jede Diskussion ist ein Beitrag, um die negativen Vorurteile auszuräumen und dagegen anzukämpfen, dass das Wort „Skinhead“ fast immer mit rassistischen Gewalttätern oder rechter Gesinnung in Zusammenhang gebracht wird.
Achtung, der Umkehrschluss ist aber auch gefährlich: „Äußerlich erkennbare Glatzen mit Stiefeln“ können natürlich trotzdem gewaltbereit und rassistisch sein! Fazit: Man sieht „es“ ihnen nicht an!
Diese Homepage will einen Beitrag dazu leisten, dass alle Glatzen mit Bomberjacke und Stiefeln nicht über einen Kamm geschoren werden. Und, diese Homepage will ganz bewusst die NPD- und Republikaner-„Skinheads“ provozieren, die sich nur vor einen politischen Karren spannen lassen. Ihr seid keine Skinheads, weil Ihr von der Bewegung keine Ahnung habt!
Immerhin: Der Autor dieser Homepage muss zugeben, dass auch Nazi-Glatzen tatsächlich so etwas wie den „rüden Ur-Gedanken“ in sich tragen und daher wie geschaffen für einen „richtigen Skinhead“ sind. Seit Jahren rätselt der Verfasser dieser Zeilen darüber, ob nicht viele - gerade ganz junge Glatzen aus dem Osten - nur deshalb rechtsradikal sind, weil sie so gern Skinhead sein wollen. Vielleicht sorgt diese Homepage bei einigen dafür, dass sie verstehen: Niemand muss einen „auf Rechts machen“, um Skinhead zu sein. Was noch lange nicht heißt, dass man jeden Ausländer tolerieren muss. Selbstverständlich darf man etwas gegen Ausländer haben - nur nicht per se bitte schön.
Nichts spricht dagegen, einen Türken „als assig“ zu bezeichnen, wenn er gewalttätig oder unverschämt daherkommt. Die Reaktion einem Deutschen gegenüber wäre schließlich die Gleiche. Und wir wollen doch die Kirche mal im Dorf lassen: Sind es nicht meist Ausländer, die Skinheads gegenüber aggressiv werden? Oft halt zu Unrecht - auch Ausländer müssen eben noch dazu lernen.