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 Politik & Skinheads
 Begründung eurer Politischen Meinung
Prototype
Jonathan (44)
aus Dortmund

Normalo

Dabei seit 11/2016
(89 Beiträge)
Freitag, 29. März 2019, 19:24 Uhr

das will ich nicht bestreiten. dennoch ist die schweiz eines der seltenen beispiele, in denen ein staat überleben kann, der nicht auf einer „kulturnation” beruht.
und in indien haben sich die muslime gewaltsam vom rest getrennt. innerhalb des bestehenden indiens gibt es aber erhebliche unterschiede was sprache, religion und kultur angeht. dennoch klappt's da (irgendwie).
Zigichrigi
Chrigi (31)
aus Schweiz

Oi!-Skinhead

Dabei seit 12/2013
(256 Beiträge)
Freitag, 29. März 2019, 18:49 Uhr

>warum gibt es dann die schweiz, israel, indien...?
>diese länder bestehen aus unterschiedlichen volks- oder sprachgruppen und schaffen es doch irgendwie, nicht auseinanderzufallen.

Berichtigte mich wers besser weiss:
In Israel war es die bewusste Entscheidung eines jeden Einzelnen, der sich bei der Errichtung des Staates dort niederliess, sich dem Staat im „gelobten Land” anzuschliessen. Das ist noch nicht soo lange her.

Indien hat sich nach der Unabhängigkeit von England geteilt.

Die Schweiz setzt sich aus verschiedenen Sprachgruppen zusammen, das ist richtig. Auch hat jede Region, wenn man die Leute die dort wohnen betrachtet, seine ganz eigenen Eigenheiten. Aber das ist überall so. Und weil wir vier Sprachen auf unserem Staatsgebiet haben, heisst das noch nicht, dass wir verschiedene Völker sind. Die Tessiner zum Beispiel grenzen sich ganz klar von Italien ab und die Westschweizer sehen sich definitiv auch nicht als Franzosen, auch wenn die Nachbarschaft stark abfärbt. Ansonsten, da waren die Jurassier in den Siebzigern nicht einverstanden, zu Bern zu gehören, also haben sie einfach einen neuen Kanton gegründet.
Prototype
Jonathan (44)
aus Dortmund

Normalo

Dabei seit 11/2016
(89 Beiträge)
Freitag, 29. März 2019, 18:22 Uhr

>...Vielvölkerstaate haben nie wirklich funktioniert, weder das Römische Reich oder das British Empire, noch die Sowjetunion, noch Jugoslawien. Irgendwann wollten die einzelnen Bevölkerungsgruppen wieder ihre Unabhängigkeit erlangen und haben sich das erkämpft....

warum gibt es dann die schweiz, israel, indien...?
diese länder bestehen aus unterschiedlichen volks- oder sprachgruppen und schaffen es doch irgendwie, nicht auseinanderzufallen.
RASkinhead
Tobi (32)
aus C
RASH-Skinhead

Dabei seit 5/2013
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Donnerstag, 28. März 2019, 18:00 Uhr

Da kommt leider mein Kosmopolitisches Weltbild durch. :D Dieses ist quasi der Gegenentwurf zu Nationalismus oder Patriotismus dennoch schließt er ihn ja nicht völlig aus. Die Sorben sind auch ohne Staat ein stolzes Volk, haben eine Hymne und Fahne aber teilen ihr Land gerne mit den deutschen obwohl diese sie Jahrhunderte lang unterdrückt haben. Auch wenn ich voreingenommen bin denke ich von den Sorben und ihre Toleranz kann man viel lernen für unsere zukünftiges Leben.
Warum kein Staat aller Staaten unter dem Vorbild einer Föderation. Halt die EU für die Welt. Stolz sein auf sein Fleckchen Erde könnte man ja auch ohne Grenzen, machen die Sorben doch auch, oder die Katalanen.
RASkinhead
Tobi (32)
aus C
RASH-Skinhead

Dabei seit 5/2013
(162 Beiträge)
Donnerstag, 28. März 2019, 17:53 Uhr

Ich bin allerdings der Meinung, dass Vielvölkerstaaten nur dann funktionieren wenn alle Kulturen gleich sind und ohne Zwang zusammen leben. Im Römischen Reich gab es eine eindeutige römische Bevorzugung, die Römer hatten das sagen. In der SU genau das selbe Moskau hat den Ton angegeben. Jugoslawien hat nicht funktioniert weil die gezwungen wurden zusammen zu bleiben. Nach dem Zusammenbruch krachte es zwischen Serben und Albanern.

Ein gutes Beispiel für einen Vielvölkerstaat der funktioniert hat und über Jahrhunderte sehr tolerant war bei Religion und Kulturen war das Königreich Polen.
Das kuriose ist verschiedene Kulturen haben ewig nebeneinander existiert, zwar gab es Kriege um Land aber selten um „kulturelle Ungleichheiten”, wie in der Zeit der Nationalstaaten ab dem 18 Jh.. Das zeigt eigentlich eines ziemlich deutlich, das größte Problem was ein friedliches zusammen leben noch schwerer gemacht hat ist das Bilden von Nationen, denn vorher gab es Kriege um bestimmte Rohstoffe oder Land aber der 1 und 2 Weltkrieg waren Kriege in denen es hieß die deutsche Nation gegen die französische Nation. Zu den ganzen Kriegen um Macht der herrschenden kam ab dem 18 Jahrhundert mit dem Patriotismus/Nationalismus ein Instrument welches es einfacher gemacht haben Menschen zu mobilisieren. (weil halt kaum jmd eine solche Meinung von Patriotismus hat wie du) Im Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich hat niemand gekämpft weil er sich als Franzose sah und den Engländer als etwas primitives: Im Preußisch Französischen Krieg schon. Ich sage nicht, dass Patriotismus die Wurzel allen Übels ist, aber eines der einfachsten Möglichkeiten der oberen 10.000 bei Kriegen um ihre Macht uns einfachen Pöbel einfach zu mobilisieren für ihre Macht zu sterben.

Um allen Kulturen die Chance zu geben zu existieren bedarf es eine Abschaffung aller Nationalstaaten und überregionaler Regierungen die alle gleich behandeln, wo alle Kulturen gleiches Mitspracherecht haben. Einen sehr rudimentären Prototypen gibt es... die EU noch 100 Jahre und es brauch keine Nationen mehr in Europa warum auch, wichtig ist doch nur das die eigene Kultur bestehen bleiben kann. Ich finde es ist ein Fehlschluss vieler Rechter (Pegida und CO) zu sagen unsere Kultur hängt an einen Staat. Es gibt nicht den Deutschen, alleine in Sachsen gibt es verschiedene kulturelle Unterschiede, leider machen es sich viele zu einfach und sagt die Deutschen, die Österreicher etc. Die Sorben und Kurden beweisen es brauch keine Staat für eine eigene Kultur aber das Nationalstaaten andere Kulturen bedrohen die keinen Nationalstaat besitzen wie halt Sorben und Kurden, weshalb sich z.B. die Kurden gezwungen fühlen einen Staat aufzubauen, ähnlich die Sorben um 1920 oder halt die Katalanen. Natürlich spielen auch noch viele andere Sachen eine Rolle wie Egoismus ala Warum müssen wir für die Griechen zahlen etc. Aber Egoismus ist wieder nen ganz andere Thema.
RASkinhead
Tobi (32)
aus C
RASH-Skinhead

Dabei seit 5/2013
(162 Beiträge)
Donnerstag, 28. März 2019, 17:30 Uhr

Mit einer solchen Definition von Patriotimus kann ich leben, ABER nur eingebettet in einer Meinung wie deiner.
Jetzt kommt allerdings das Problem, Menschen sind oft einfach dumm, diese Dummheit potenziert sich um so mehr es werden. Ich kenne keine Patrioten der nicht ausgrenzt, ich glaube aber auch, dass der Begriff Patriotismus gerade in Deutschland einfach so von Rechtsaußen vereinnahmt wurde, dass er ein vergifteter Begriff ist. Was Deutschland betrifft müssen Patrioten auch mit der Verantwortung für die Shoa leben, ich rede hier nicht von irgendeiner Schuld, sondern von einer Verantwortung, dass so etwas nie wieder passiert aber deutsche Patrioten tuen alles um diese klein zu reden, zu verfälschen oder zu relativieren.
Aber ich verstehe wie du es meinst und wenn alle Patrioten so denken würden gäb es weniger Probleme.
Zigichrigi
Chrigi (31)
aus Schweiz

Oi!-Skinhead

Dabei seit 12/2013
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Donnerstag, 28. März 2019, 13:00 Uhr

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich kein Patriot (mehr) bin. Finde zwar das schweizer System im Grundgedanken gut. Aber die Umsetzung ist oft recht Bescheiden: Passt du nicht ins Raster der normaldenkenden Gesellschaft, dann wirst du als Abschaum deklariert und man nimmt dir nicht nur alles weg, das du hast, sondern auch noch das, was du haben könntest.

Es ist auch hier nicht anders als sonstwo auf der Welt: Wenn du nicht bereit bist, den Bückling vor jemandem zu machen, der sich als was besseres fühlt, wirds einfach nur teuer.
Zigichrigi
Chrigi (31)
aus Schweiz

Oi!-Skinhead

Dabei seit 12/2013
(256 Beiträge)
Donnerstag, 28. März 2019, 12:41 Uhr

Als Skinhead muss man eine politische Meinung/Einstellung haben, man kommt nicht drumherum. (Ausser man setzt sich nicht mit der Geschichte auseinander und dann ist man an der falschen Adresse gelandet)

Meine ist die Folgende:

Die Menschen sind nicht gleich. Das ist nunmal so. Kein Mensch ist wie der andere, jeder ist ein Individuum das sich biologisch wie auch sozial von allen anderen Menschen unterscheidet. Wir entstammen alle einer Urzeit, wo sich die Menschen zusammengeschlossen haben, weil sie sonst nicht überlebt hätten und so haben sich Sippen, Stämme und so weiter gebildet. Die Sippen haben sich vergrössert, um Landstriche gekämpft, haben Kulturen entwickelt, haben sich auf Bräuche geeinigt und eine eigene Gesellschaftsordnung erstellt. So sind dann nach und Völker, Nationen, Länder und Grenzen entstanden.

Aus diesem Grund macht für mich die Aufteilung der Erdlandschaft in Länder und Nationen durchaus Sinn. Vielvölkerstaate haben nie wirklich funktioniert, weder das Römische Reich oder das British Empire, noch die Sowjetunion, noch Jugoslawien. Irgendwann wollten die einzelnen Bevölkerungsgruppen wieder ihre Unabhängigkeit erlangen und haben sich das erkämpft. Aus diesen Gesichtspunkten verstehe ich auch nicht, warum Katalonien von Spanien nicht „in die Freiheit” entlassen wurde.

Was im Kleinen für jeden einzelnen Menschen gilt, gilt auch im Grossen für Länder: Jeder ist für sich selber Verantwortlich. Das heisst nicht, dass man permanent in der eigenen Scheisse sitzen soll, es heisst, Verantwortung dafür übernehmen, was innerhalb des eigenen Radius geschieht. Deshalb macht Patriotismus auch Sinn. Für mich bedeutet Patriotismus nicht, dass man sich aufgrund seiner Herkunft als etwas besseres sieht, sondern dass man stolz darauf ist, zum eigenen Land etwas beitragen zu können. Wir alle zahlen Steuern, befüttern die sozialen Institute und benutzen dafür die vom System zur Verfügung gestellten Mittel. Jeder, der das tut, der leistet etwas und darf darauf Stolz sein - denn er übernimmt Verantwortung für sein eigenes Leben und sein eigenes Land. Wer sich selbst aber Patriot schimpft, nur weil er gerne über den Ausländer herzieht, der sich irgendwie einen BMW leisten kann (omg vielleicht Arbeitet der Typ ja dafür?) ist einfach ein Arschloch, kein Patriot.
@RASkinhead: Beantwortet das deine Frage, warum man stolz darauf sein soll, an einem bestimmten Ort geboren zu sein? Es geht nicht darum, wo man auf die Welt kommt, sondern darum, sich für das dortige Umfeld einzusetzen und Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.
Gem. Wikipedia bedeutet Partiotismus Liebe zum Vaterland. Wenn man etwas liebt, dann pflegt und beschützt man es - das bedeutet Arbeit und nicht nur Profit.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Es spielt keine Rolle, welche Hautfarbe man hat, welchen Pass man trägt, woran man glaubt, wie man kleidet, wie man psychisch oder physisch dran ist oder woher man kommt. Das was wirklich zählt ist das was in einem steckt. Charakter ist alles. Ich erwarte von meinen Mitmenschen Respekt. Respekt vor mir und meiner Persönlichkeit und mir ist egal, ob die anderen denken, ich hätte ihn verdient oder nicht, denn ich tue dasselbe. Jeder hat, zumindest das erste Mal, ein freundliches Hallo verdient. Dann liegt es am Gegenüber, sich korrekt zu verhalten und tut man das nicht, dann hat man von der Person keinen Respekt mehr verdient.

Kein Mensch ist grundsätzlich etwas besseres als der Andere. Jeder hat seine Qualitäten und seine Schwierigkeiten - nichts davon berechigt, jemanden deswegen zu diskriminieren. Trotzdem wirds gemacht und das ist scheisse.
Zigichrigi
Chrigi (31)
aus Schweiz

Oi!-Skinhead

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(256 Beiträge)
Donnerstag, 28. März 2019, 11:54 Uhr

Gerngeschehen. In dem Fall ging ich richtig in der Annahmen, dass Chemnitz eine Neonazi-Hochburg ist? Hab immer mal wieder was davon gelesen und weiss einfach dass da zum Beispiel das Rechtsrocklabel pc-records ist oder war.

Auf jeden Fall: Nicht lockerlassen! Auch Windmühlen reisst man ein.
RASkinhead
Tobi (32)
aus C
RASH-Skinhead

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Dienstag, 26. März 2019, 2:25 Uhr

>Das ist politisch aktiv und so ists richtig.

Danke dir, nur leider hat man in Chemnitz das Gefühl gegen Windmühlen zu kämpfen. Mal sehen was das Bürgerbüro bringen wird, vll verändert es was.
Zigichrigi
Chrigi (31)
aus Schweiz

Oi!-Skinhead

Dabei seit 12/2013
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Montag, 25. März 2019, 8:43 Uhr

Das ist politisch aktiv und so ists richtig.
RASkinhead
Tobi (32)
aus C
RASH-Skinhead

Dabei seit 5/2013
(162 Beiträge)
Samstag, 23. März 2019, 13:30 Uhr

>@RASkinhead
>bist du politisch aktiv?

Was bedeutet politisch aktiv, ist die Frage.
Vor na Woche habe ich nen Nazi mal ordentlich eine mitgegeben, weil der mit seinem Kumpel einer arabischen Familie den Einkauf abnehmen wollte. Ist so was Zivilcourage oder politisch aktiv sein. Ansonsten arbeite ich in Chemnitz, mit verschiedenen Institutionen zusammen um ein Bürgerbüro zu öffnen, bin regelmäßig auf Demos unterwegs und im Rahmen meines Studiums schreibe ich über sorbische Kultur und Geschichte um wenigstens etwas aufzuklären und hoffe, dass ich diese Arbeiten vll einmal veröffentlichen kann. 2015 war ich in Frankfurt dabei als die riesige Blockupy-Demo war und war etwas entsetzt über die Gewalt seitens der Polizei und Linksautonomer die sich in nichts nachstand, ähnliches galt für die G20 Ausschreitungen in Hamburg. Neben Studium und Job in einer Kneipe bin ich in Schulen unterwegs, zum einen gebe ich Nachmittagskurse weil Sachsen einfach zu viele Lehrern fehlen, zum andern nutze ich die Möglichkeit der freien Stundengestaltung um die letzten 15 min mit den Kindern etwas über Politik zu reden und was sie von bestimmten Vorgängen halt.

Viel wichtiger finde ich aber, dass man im Alltag etwas gegen Fremdenhass unternimmt, man darf, soll und muss den Islam und jede andere Religion und Ideologie zwar kritisieren, aber sollte Menschen die es leben nicht diskriminieren, etwas was ich in Chemnitz schon des öfteren miterlebt habe.
So z.B. Fahrradfahrer die muslimischen Frauen das Kopftuch vom Kopf reißen oder halt die Situation, dass 2 Nazis und min 5 Assibratzen um eine Muslimische Familie stehen und ihren Einkauf haben wollen, während Kinder dabei stehen und weinen und alle Passanten einfach weiter gehen... Da sind wir wieder beim Thema, wenn Leute nicht mit ihrem Leben zufrieden sind sollen sie doch trotzdem andere in Ruhe lassen.
Zigichrigi
Chrigi (31)
aus Schweiz

Oi!-Skinhead

Dabei seit 12/2013
(256 Beiträge)
Freitag, 22. März 2019, 21:48 Uhr

@RASkinhead
bist du politisch aktiv?

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